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ZAV: Der Programmierer mit den roten Haaren


ZAV. “Wir stellen nur rothaarige Programmierer ein.” Es war zum Verzweifeln. Mit der Personalleiterin war einfach kein vernünftiges Gespräch möglich.

Ihr Arbeitgeber brauchte dringend weitere Software Developer. Ein ganzes Projekt, ein komplett neues Team hing an dieser Schlüsselposition.
Ohne Programmierer gab es kein Projekt. Ohne Projekt auch keine der vielen zusätzlichen Stellen vom Projektmanager bis zur Teamassistentin.
Der Personalerin war das durchaus bewusst. In allen anderen Punkten war sie rational. Sogar die Notwendigkeit weltweit zu rekrutieren, statt allein im kleinen Deutschland hatte sie erkannt. Und trotzdem: “Rote Haare sind Vorrausetzung um bei uns als Programmierer arbeiten zu können.”
Frustriert lehnte ich mich zurück. Ich trank einen Schluck Kaffee, um Zeit zu gewinnen und meine Antwort zu planen. Wie konnte ich ihr aufzeigen wie irrational ihr Wunsch war?
In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit können sich Arbeitgeber viele Launen leisten. Seltsame, skurrile Vorlieben sind kein Problem, wenn die Bewerber Schlange stehen.
Wir haben noch drei Jahre.

Doch diese Zeiten sind in Deutschland vorbei. Endgültig. Vor ein paar Wochen habe ich ein interessantes Interview mit Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke geführt. Herr Meyer-Falcke ist der Beigeordnete für Personal der Stadt Düsseldorf. Und er hat ein Problem:

Ein Drittel seiner Angestellten geht in den nächsten fünf Jahren in Rente. 3.000 Stellen werden in kurzer Zeit frei. Wir haben noch drei Jahre: Dann wird der Fachkräftemangel rasant an Fahrt gewinnen. Denn dann verlässt die Masse der Babyboomer den Arbeitsmarkt. Zwei Babyboomer gehen in Rente. Ein Mitglied der „Generation Y“ tritt in den Arbeitsmarkt ein. Und ein Arbeitgeber schaut in die Röhre. Vier Millionen Arbeitnehmer fehlen uns um die Lücke zu füllen.

Ich setze den Kaffee ab und wage einen neuen Anlauf. „Schauen Sie“, sage ich: „Wussten sie dass weniger als 2% der Weltbevölkerung rothaarig sind? 98% aller Programmierer abzulehnen weil sie die falsche Haarfarbe haben: Das ist doch verrückt!“
2% der Weltbevölkerung sind circa 150 Millionen Menschen. Das entspricht in etwa dem Anteil der Weltbevölkerung die Deutsch spricht. (180 Millionen)
Von diesen leben 100 Millionen in D-A-CH. Also dort wo ihre Firma mit all ihren Wettbewerbern um Kandidaten kämpft. Die restlichen 80 Millionen leben verstreut unter sieben Milliarden Erdenbürgern. Also circa einer von 90 Menschen.
Haben Sie überhaupt 90 Bewerber – und können Sie sich leisten 89 davon auszusortieren, weil sie keine roten Haare haben – oder kein Deutsch sprechen?

Wie wird das in drei Jahren sein – wenn der Fachkräftemangel erst wirklich beginnt? Vielleicht sagen Sie: Deutsch sprechen und rote Haare haben: Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

Wirklich?

Ich möchte Ihnen Paromita vorstellen. Sie ist eine Software-Entwicklerin aus Indien. Sie kam zu ihrem Ehemann nach Deutschland und hat direkt ihren Traumarbeitgeber gefunden. Ein Jahr lang hat sie sich immer wieder beworben. Und wurde jedes Mal abgelehnt. „Sie sprechen kein Deutsch.“

Erst dann bemerkte der Arbeitgeber: In ganz Deutschland gibt es nur zehn Experten für diese spezielle Software. Doch selbst dann wurde Paromita noch nicht eingestellt. Die Firma sandte lieber eigene Mitarbeiter zum Training nach London. Erst als der Kunde sich beschwerte, weil sich das Projekt immer weiter verzögerte, bekam Paromita den Job.

Paromita spricht kein Wort Deutsch. Dokumente übersetzte sie mit Google Translate. In Meetings erklärte ihr ein Kollege im Anschluss worum es ging. Das Projekt ist mittlerweile erfolgreich abgeschlossen und Paromita arbeitet jetzt für Daimler.

Oder sprechen wir über Evgenia. In Moskau hat sie für Morgan Stanley gearbeitet und für den Investmentzweig der Deutschen Bank. In Deutschland erklärte man ihr: „Wenn Sie eine Ausbildung bei der Sparkasse hätten – dann hätten wir vielleicht etwas für sie.“

Zum Glück traf Evgenia auf einen Arbeitgeber der ihr Potential erkannte. Sie wurde als Assistentin in einer Asset Management Firma eingestellt. Vom ersten Tag an musste sie mit großen Banken schriftlich und am Telefon kommunizieren – ohne Deutschkenntnisse.

Ihr Vorgesetzter diktierte ihr die Briefe. Sie schrieb und machte Fehler. Der Chef korrigierte. Am nächsten Tag das Gleiche: Weniger Fehler. Mittlerweile sind vier Jahre vergangen. Evgenia wurde zwei Mal befördert und spricht heute Deutsch auf C2 Level. Ihre Klienten und Kollegen sind voll des Lobes.

Letztes Beispiel: Alokta aus Indien hat vor kurzem ihren Doktortitel verteidigt. Jetzt leitet sie ein fünfköpfiges Forschungsteam in einem kleinen Unternehmen in Süddeutschland. Gewonnen hat sie die Stelle nicht mit Deutschkenntnissen – sondern mit hervorragender Kommunikationsfähigkeit.

Nur drei Beispiele von vielen. Unternehmen brauchen keine Mitarbeiter die Deutsch sprechen. Unternehmen brauchen intelligente und hochmotivierte Mitarbeiter. Recruiter bekommen wonach sie suchen: Suchen Sie nach Deutschkenntnissen – dann bekommen sie Deutschkenntnisse. Suchen Sie nach Intelligenz und Motivation – dann bekommen Sie Intelligenz und Motivation.
Haben Sie noch immer bedenken? Überlegen Sie folgendes: Wenn Ihre Firma morgen von einem indischen Investor gekauft wird. Sagen Sie dann auch: Wir stellen aber nur deutschsprachige Mitarbeiter ein? Oder möchten Sie ihren Job behalten?

Was würden Sie als erstes tun, um künftig Mitarbeiter auf Englisch einzustellen – und ihnen zu ermöglichen Deutsch „on the job“ zu lernen?

800.000 Europäer und 400.000 internationale Fachkräfte ziehen jedes Jahr nach Deutschland. In unserem Land stoßen sie nur auf Hindernisse und Geringschätzung.
Ich arbeite täglich mit internationalen Fachkräften in Deutschland. Und erlebe wie viel Talent von deutschen Personalern Tag für Tag verschwendet wird.

Für diese 1.2 Millionen meist gut ausgebildeten Menschen gibt es darüber hinaus nur etwa 19.000 englischsprachige Jobs. Das sind nur 3,5% aller offenen Stellen in Deutschland.
Smarte Arbeitgeber haben längst erkannt: Hier liegt eine Riesenchance. Die Startup Szene arbeitet längst auf Englisch. Die Folge: Bekannte Internetunternehmen wie z.B. trivago in Düsseldorf erhalten 40.000 Bewerbungen im Monat. Als die Stadtverwaltung Düsseldorf auf meine Initiative begann „Englisch als Servicesprache“ anzubieten, nutzte trivago dass um Fachkräfte anzuwerben. Selbst kleinere Startups wie HitFoxGroup in Berlin bekommen über 1.000 Bewerbungen monatlich.

Unternehmen die Mitarbeiter auf Englisch einstellen und ihnen erlauben die lokale Sprache „on the job“ zu lernen, können das Thema „Fachkräftemangel“ zu den Akten legen.

Schauen Sie noch einmal auf die Grafik am Anfang dieses Artikels: Die Uhr ist abgelaufen. Wir können es uns nicht mehr leisten motivierte, begabte Menschen aufgrund oberflächlicher Kriterien zur Untätigkeit zu verdammen. In den nächsten zehn Jahren müssen wir vier Millionen zusätzliche Fachkräfte finden und gleichzeitig mehr als drei Millionen zusätzliche Rentner versorgen.

Die Zeit sich für englischsprachige Mitarbeiter zu öffnen ist jetzt: Ich für meinen Teil habe nämlich keine Lust die Renten der Babyboomer alleine zu bezahlen.

Stellen Sie Fachkräfte auf Englisch ein? Dann besuchen Sie mich im Immigrant Spirit Podcast. Ich stelle Sie gern kostenlos 25.000 internationalen Fachkräften vor. Am Besten erreichen Sie mich mit einer kurzen Nachricht über mein Xing Profil. (Ich ignoriere Kontaktanfragen ohne Nachricht)

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Chris Pyak is the Author of "How To Win Jobs & Influence Germans".
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